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Tinkerpferde kommen in sehr verschiedenen Größen und "Formaten" vor: von Ponys um die 135 cm Stckm. (in Irland relativ häufig) bis zu Pferden von 160 cm Stckm. oder noch darüber (in Irland seltener, aber dennoch vorhanden).
Tinker-Pony von um die 135 cm Stckm. in Ballinasloe, Irland, 2000.  « sehr klein bis sehr groß » Leider auf dem Foto nicht gut zu erkennen: Dieses Pferd war einfach groß! Das im Hintergrund ist kein Fohlen, sondern ein Connemara von ca. 145 cm Stckm. Ballinasloe, Irland, 2000.
 
 

Die Übergänge sind selbstverständlich fließend und die Bilder durch die verschiedenen Perspektiven und Ausschnitte schwierig zu vergleichen. Wichtig ist mir aber: Lassen Sie sich nicht erzählen, es gäbe lediglich einen Originaltinkertyp oder einen traditionalen, und auch genau zwei Typen zu unterscheiden (in Deutschland wird oft in den sog. Vanner und den Cob unterschieden, aber ich habe keinen Iren so etwas sagen hören) wird der Tinkervielfalt nicht gerecht.
Ein traveller sagte mir, für ihn sei folgendes Pony von ca. 140 cm Stckm. der originale Typ (es war nicht sein Pferd - war also keine Verkaufsstrategie-Aussage):
Stute von etwa 138-140 cm. Völlig anders gebaut als das erste auf dieser Seite ... Im Südwesten Irlands, 2000.


Auch der Kopf kann bis zu sieben Trensenlöcher Unterschied betragen bei Pferden, die gerade mal 5 cm Größenunterschied haben. Manche sehen kaltblütig aus (dicker Kopf, kleine Augen), andere haben Pony-Köpfe (das Ideal des traveller ist angeblich der Kopf des Welsh Cob) oder lange, leicht ramsnasige Schädel (Typ "großer Junge").
Alle Bilder Südwestirland, 2000..Alle Bilder Südwestirland, 2000..Alle Bilder Südwestirland, 2000..Alle Bilder Südwestirland, 2000..Alle Bilder Südwestirland, 2000..Alle Bilder Südwestirland, 2000.
 

Gängige Farben sind neben den Rapp-, Braun- und Fuchsschecken (Braunschecken haben zusätzlich zum braun-weißen Deckhaar teilweise schwarzes Langhaar und werden deshalb auch oft als dreifarbig bezeichnet) die Rappen, seltener Braune und Graue ("Blue Roans") und noch seltener Grauschecken, Marmorschecken und vereinzelte Falb- oder Palominoschecken ("lemon and whites") - ich habe allerdings noch keine Palominoschecken life gesehen.
 
 

Bei den Schecken unterscheidet man genetisch die Overo-Scheckung und die Tobiano-Scheckung; die korrekte Unterscheidung ist eigentlich ganz einfach:
Die weißen Stellen des Tobiano kreuzen die Rückenlinie, während der Overo nur Flecken (z.B. seitlich am Bauch) hat, die aber die Rückenlinie nicht überschreiten.

So weit zunächst so einfach.

Aber.

Grundsätzlich könnte man sagen, daß eine ruhige Zeichnung und ein dunkler Kopf mit "normalen" weißen Abzeichen typische Merkmale des Tobiano sind.
Unsere Lil, ursprünglich Südwestirland, jetzt Deutschland. Foto 2001.

Der Overo dagegen hat oft ein "wilderes" Aussehen: Die dunkle Grundfarbe des Kopfes geht verloren, auch sind die Abzeichen im Gesicht so unregelmäßig, daß man schon nicht mehr weiß, ob es Abzeichen sind. Oft sagt man, der Overo habe "zwei Gesichter", weil das Pferd durchaus auf beiden Seiten völlig verschieden sein kann.
Oft, aber nicht immer.
Die nachfolgenden Pferdeköpfe sehen zwar nach Overo-Schecken aus, aber der Pferderücken zeigt eindeutige Tobianos.
Beide Fotos zeigen Jungpferde in Südwestirland, 2000..Beide Fotos zeigen Jungpferde in Südwestirland, 2000.

Auch blaue Augen kommen meines Wissens überwiegend (oder zumindest häufiger) beim Overoschecken vor.
Die Scheckung am Körper ist auch ungleichmäßiger und gezackt ("geflammt"), sie weisen Stichelhaare oder kleine schwarze Punkte im Weißen (siehe ganz oben) auf.

Die Overos sind oft viel interessanter als gleichmäßige Tobianos.

Jährling in Südwestirland, 2000.

Das Problem ist nur, daß die Vererbung beim Overo (weil es sich um ein rezessives Gen handelt) ziemlich unzuverlässig verläuft und Überraschungen bereithält. Deshalb scheiden sich hier vielfach die Geister, aber über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.

Leichte Overoanteile bei ansonsten überwiegend typischen Tobianos sorgen aber manchmal für außergewöhnlich schöne Pferde, wie die beiden folgenden Fotos zeigen. Das linke ist ein typischer Tobiano mit gleichmäßiger weicher Scheckung und breiter Blesse. Auch das rechte ist ein typischer Tobiano mit ähnlicher Blesse; aber der kleine Anteil Overo-Gene sorgt für die schönen fransigen Übergänge...

Ballinasloe, Südwestirland, 2000..Ballinasloe, Südwestirland, 2000.
 
 

Eine ausführliche Bilderserie aus Irland (Pferdemarkt in Ballinasloe und auch einige "private" Pferde in Irland) finden Sie unter www.wilde-pferde.de/fair2000.html (die weiteren Seiten können jeweils angeklickt werden). Unsere eigene (Tinker-)Zucht finden Sie unter www.tinkerzucht.de.ki beschrieben.
 
 
 


URL: www.tinkerhengste.de/typen.html; Stand: 05.08.2003; Verantwortlich: Katinka Lutze & Thomas Klein. Kontakt